Vorführung einer Trinkwasser-Reinigungsanlage für Katastrophenfälle am Aasee

101 Anlagen der Humanity Care Stiftung bereits im Flutgebiet von Pakistan

 

In vielen Nachrichten aus Katastrophengebieten wird immer wieder vom Einsatz von Trinkwasser-Reinigungsanlagen berichtet. Die Humanity Care Stiftung (HCS) konnte dank entsprechender Spenden bis jetzt 101 Geräte im Flutgebiet von Pakistan aufstellen. Da sie immer wieder gefragt wird, wie solch eine Anlage aussieht und wie sie funktioniert, hat sich die Stiftung entschlossen, solch ein Gerät in Münster einmal vorzuführen.

 

„Über 100 Wasserreinigungsanlagen haben wir jetzt insgesamt im Katastrophengebiet, eine Zahl, die keine andere Hilfseinrichtung bisher erreicht hat – und darauf sind wir sehr stolz,“ erklärte Folker Flasse, Präsident der Humanity Care Stiftung, anläßlich der  Vorstellung einer Anlage am Donnerstag (10. 3.) am Aasee.

 

Die fürchterliche Flut hatte eine Fläche von der Größe von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zusammengenommen unter Wasser gesetzt und 20 Millionen Menschen obdachlos gemacht. Neben 1,8 Millionen Häusern wurden auch alle Brunnen zerstört, Flüsse, Kanäle und kleinen Bachläufe sind kontaminiert, so dass auch sechs Monate nach der Flut überhaupt noch kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht.

Deshalb ist es so wichtig, die Flutopfer neben vielen Hilfsgütern mit sauberem Wasser zu versorgen, besonders um Krankheiten wie Durchfälle, Hepatitis und besonders Cholera zu verhindern. Folker Flasse ergänzt dazu:“ Wir hoffen, dass es in den von uns betreuten Gebieten Pakistans nicht zum  Ausbruch von Cholera kommen wird. Was bei zu langem Zögern passieren kann, hat ja Haiti gezeigt.“

 

Die in Pakistan im Einsatz befindlichen Anlagen konnten aus Spenden, die die Stiftung erhalten hat, gekauft werden, viele Rotary Clubs und der deutsche Zweig des World University Service in Wiesbaden haben sich am Kauf weiterer Systeme beteiligt. Ein sechsstelliger Betrag ist bisher für die Geräte ausgegeben worden. Weitere Anlagen sollen noch folgen.

 

Die Wasseraufbereitungsanlagen der HCS sind in drei Schwerpunktgebieten eingesetzt: im Raum Mardan – Tangi in Nordwest-Pakistan, im Süd-Punjab und in der Region Mehar – Dadu in der Provinz Sindh. Sie benötigen keine Elektrizität oder motorischen Antrieb und keine Chemikalien. Sie arbeiten mit modernster Nano-Technologie (Membranen). Sie sind eine Entwicklung der Universität Kassel. Jede Anlage kann ca. 350 bis 450 Einwohner mit Trinkwasser versorgen. Die Geräte sind sehr einfach zu bedienen, werden aber auch von Personal der Stiftung überwacht. Der Wartungsaufwand ist äußerst gering.

Um die Besucher der Vorführung von der Wasserqualität zu überzeugen, verteilte Folker Flasse schließlich gereinigtes Trinkwasser aus dem Aasee, wobei er anmerkte, dass das Flutwasser in Pakistan weit schmutziger ist als das der Aa.

 

Der Präsident der Humanity Care Stiftung gab noch bekannt, dass er am 23. März wieder nach Pakistan reisen wird, um weitere Hilfsmaßnahmen in den Katastrophengebieten zu koordinieren aber auch selbst mit anzufassen. Gleichzeitig will er sich vom Anlaufen der Wiederaufbauhilfen überzeugen. „ In keinem betroffenen Dorf steht noch ein Haus; 1,8 Millionen Gebäude müssen wieder errichtet werden – und dazu bitten wir auch weiterhin um Spenden. Ein kleines Haus kann für ca. 1500 Euro und mit entsprechender Selbsthilfe errichtet werden,“ fügte Flasse noch hinzu.

 

 

Eine Bildergalerie zu der Vorführung der Trinkwasser-Reinigungsanlage finden Sie unter Aktionen.